Alte, sehr alte und uralte Häuser in Lüneburg  Teil 1


Hinter Der Bardowicker Mauer 5
Hinter Der Bardowicker Mauer 5

Das kleine einstöckige Fahrtknecht-Haus, erbaut 1544, steht direkt an der inneren Mauer des alten Stadtwalles. Bis ins 19. Jahrhundert gehörte es der Saline Lüneburg. Im 16. und 17. Jahrhundert wohnten hier die in der Saline beschäftigten "Fahrtknechte", Zimmergesellen, die außer für Zimmerarbeiten auch für die Reinigung der Solequellen, die Bedienung der Pumpen und andere handwerkliche Tätigkeiten zuständig waren.

 

Die Überlassung der Wohnung war Teil des Lohns.  An der westlichen Seite des Hauses befindet sich ein Zugang zu einem etwa 32 Meter langen Gang unter dem Stadtwall hindurch. Hierdurch wurde die Sole von einer Quelle außerhalb der Stadtmauer bis zur Saline geleitet.1949 wurde in einem Gutachten der Abbruch des Hauses wegen Baufälligkeit und Rattenplage empfohlen. Stattdessen wurde das Haus aufwändig saniert.

Hinter Der Bardowicker Mauer 5
Hinter Der Bardowicker Mauer 5 Detail


Auf der Altstadt 44
Auf der Altstadt 44

Dieses dreigeschossige Eckhaus ist das Haupthaus eines ganzen Gebäudekomplexes. Es hat einen idyllisch verwinkelten Innenhof und steht an der einstigen Marktstraße. Der hölzerne Dachstuhl stammt aus dem Jahre 1429, im 16. Jahrhundert wurde der Treppengiebel errichtet. Nach hinten wurde ein Flügelbau und ein Wirtschaftsgebäude hinzugefügt. Wie alle Häuser in der Gegend hat auch dieses unter den Erdabsenkungen über die Jahrhunderte gelitten.  

In mehreren Räumen sind noch Reste von alten Malereien an Wänden und Decken zu sehen. Besonders beeindruckend ist die barocke Nadelholzdecke über der Diele. Sie ist frisch restauriert. In einem später zugefügten Erker befindet sich ein Bieder-meierzimmer. Ein altes Kranrad auf dem Dachboden ist auch noch erhalten.  Vom 17. bis ins 20. Jahrhundert diente das Haus als Krämerhaus und wird heute nach grundlegender Sanierung von einer Goldschmiedin genutzt.


Bei der St. Johanniskirche 2-4, Pfarrhäuser
Bei der St. Johanniskirche 2-4, Pfarrhäuser

Im ausgehenden 19. Jahrhundert sollten der Superintendent, der Haupt-pastor und der Diakon ein standes-gemäßes Domizil be-kommen. Man erinnerte sich an alte Pläne des bedeutenden Ingenieurs und Architekten Ernst Georg Sonnin, der seit 1785 Salinenbaumeister in Lüneburg war, und legte sie dem Bau eines Reihenhauses in unmittelbarer Nähe zur St. Johanniskirche zu Grunde. Zwischen 1884 und 1897 entstanden die sogenannten Pastorenhäuser.

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Bei der St. Johanniskirche  12
Bei der St. Johanniskirche 12

Aufgrund einer dendrochrono-logischen Untersuchung der Balken des Dachstuhles lässt sich eindeutig feststellen, daß die Eichenstämme für das Gebälk im Winter 1461/62 geschlagen wurden. Wahrscheinlich wurde das Haus in den darauf folgenden zwei bis drei Jahren erbaut. 1562 wurde das Haus im Stadtarchiv erstmals erwähnt. Die damalige Besitzerin war die Tochter des Braumeisters Prahl, der auch das Nachbarhaus Nr. 11 nebst sechs Hinterbuden im Hof besaß. Bis 1748 wurde dort Bier gebraut. Das respektable Brauhaus mit dem stattlichen Dreiecksgiebel lässt vermuten, daß das Brauhandwerk ein einträgliches Geschäft war. Heute befindet sich eine Arztpraxis in dem Haus.


Apothekenstraße 17
Apothekenstraße 17

Dieses Patrizierhaus stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde hauptsächlich von Bürger-meistern bewohnt. Im heutigen Saal 4 befindet sich heute noch eine historische Holdecke aus dieser Zeit., auf der die Kaiser Otto I. und Ludwig IV. zu sehen sind. Die Decke steht unter Denkmalschutz. 

In den 1920er-Jahren nutzten die SPD und die Gewerkschaften das Haus als Volkshaus.

Die Nazis enteigneten in den 1930er-Jahren die Besitzer, was nach dem Krieg rückgängeig gemacht wurde. Im Erdgeschoss gab es einen großen Ballsaal, der in den 1950er-Jahren in ein Großkino umgebaut wurde. In den 1970er-Jahren wurden im ersten Stock drei kleinere Kinosäle und ein Café gebaut. Später wurde das Café zum 4. Saal und das Scala hat 270 Sitzplätze. Nach einem Besitzerwechsel entstand 2000 das jetzige Programmkino, welches mitunter von den Linken und den Grünen für Veranstaltungen gemietet wird. Jedes Jahr gibt es politische Sonderprogramme am Internationalen Frauentag und am Tag des Gedenkens an die NS-Opfer. Außerdem werden Umweltfilmtage sowie Filmreihen zu Themen wie Gentrifizierung und Frauenrechte veranstaltet.


Am Sande 16-18
Am Sande 16-18

Der "Lüneburger Hof", erbaut 1711, war ein repräsentables Hotel, in dem Kronprinz Karl Johann von Schweden, ehemaliger französischer Marschall Bernadotte, im November 1813 Quartier bezog. In seinem Gefolge befand sich 

Am Sande 16-18
Am Sande 16-18

August Wilhelm von Schlegel. Das Haus wurde stark verändert, besonders die Fassade. Seit vielen Jahren ist hier das Haupthaus der regionalen Tageszeitung "Landeszeitung für den Landkreis Lüneburg". Immer noch steht über der Tür:  MELIOREM SPERO (Besser als Hoffnung)  Anno MDCCXI

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Altenbrückertorstraße 11
Altenbrückertorstraße 11

Wer durch das Altenbrückertor in die mittelalterliche Stadt kam, fand auf dem direkten Weg zum Sande zu seiner Rechten ein ungewöhnliches Fachwerkhaus mit einem unregelmäßigen Grundriss, etwa aus dem Jahre 1535. Seine geknickte südliche Wand wendete sich einladend einem kleinen Platz vor der Brücke zu. 

Der sehr spitze hohe Giebel ist ebenfalls ungewöhnlich für die Lüneburger Baukunst.  In diesem Haus und dem später davor gebauten Gebäude befand sich der Gasthof "Zur Eisenbahn". Nach einem Feuer 1950 wurde das vordere Haus zerstört und als "Hotel Altenbrückertor" neu errichtet.


Altenbrückertorstraße 9-10
Altenbrückertorstraße 9-10

Ganz dicht am Wasser wurde dieses schmucke Wohnhaus von einem wohlhabenden Fabrikanten der Stadt um etwa 1900 erbaut.  Er nannte es "Villa Olga". Später kaufte die Stadt das Gebäude und richtete darin das städtische Säuglings- und Kinderheim ein. Bis heute ist die Nutzung den Kindern und Jugendlichen vorbehalten (Kinder- u. Jugendhaus).


Altenbrückertorstraße 1
Altenbrückertorstraße 1

Dieses ehemalige Schmiedehaus stammt in der Grundsubstanz aus dem 16. Jahrhundert. Die alte Feuerstelle im Innern ist denkmalge-schützt und noch immer in Betrieb. Die sehr rustikale Kneipe im Erdgeschoss nutzt sie als Heizfeuer.

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An den Reeperbahnen 1
An den Reeperbahnen 1

Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden etliche kirchlich - sozialen Vereine, die für ihre Arbeit geeignete  Räum-lichkeiten brauchten. So wurde 1913 ein zentraler kirchlicher Ort der Begegnung errichtet: das „Gemeindehaus an den Reeperbahnen“, finanziert von der evangelischen Kirche und der Stadt Lüneburg. Das in der Mitte geteilte Haus, deshalb zwei Eingänge nebeneinander, bietet auf der einen Seite einer großen Veranstaltungshalle, auf der anderen Seite mehreren Gruppenräumen und Beratungsbüros Platz. Seit vielen Jahren wird hier eine Kindertagesstätte betrieben. Nach einer gründlichen Sanierung und Modernisierung wurde das neue, nun "Haus der Kirche" genannte, Gemeindehaus 2013 wiedereröffnet. Bei der Grundsteinlegung 1913 wurden folgende Ziele genannt: Dem Segen der Gemeinden, der Freude für Kinder und Jugendliche, der Ehre Gottes und der Stadt Lüneburg zur Zierde. Sie gelten noch heute.

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Große Bäckerstraße 27
Große Bäckerstraße 27

mehrgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit einer neoklassizistischen Fassade, entstanden 1871/72

 

 

 

 

 

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Altenbrücker Damm 6
Altenbrücker Damm 6

 

Ehemalige landwirtschaftliche Winterschule

 

 

 

 

 

 

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Große Bäckerstraße 30
Große Bäckerstraße 30

 

Giebelhaus aus dem 16.Jahrhundert. Hier residierte die Ratsfamilie Töbing über mehrere Generationen. Im Giebel sieht man die Wappenfolge der Töbings.

 

 

 

 

 

 

 

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Bei der St. Johanniskirche 13
Bei der St. Johanniskirche 13

 

Auf der Tafel an der Hauswand steht: Johan Georg Dornkrell Magdalena Dohm von Eberhertz Anno 1696 sen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Lünertorstraße 4
Lünertorstraße 4

Der mittelalterliche Stadtplan zeigt, daß dieses Haus unmittelbar am ehemaligen Lüner Tor stand, nur eine Gasse führte zwischen dem Haus und der Stadtmauer entlang.  Das zweigeschossige Dielenhaus aus der Renaissance entstand 1550 als Brauhaus und ist sowohl außen als auch innen außerordentlich gut erhalten. Vom Anfang bis in das Jahr 1814 wechselte zwar mehrmals der Besitzer, aber es blieb immer eine Brauerei. Erst nach 1814 wurde das Haus anderweitig genutzt. Heute befindet sich eine Anwaltskanzlei darin.  Die eigentliche Eingangsdiele ist sehr hoch, ein teilweises Zwischengeschoss aus Fachwerk mit Fenstern darin existiert noch heute. Im 18. Jahrhundert wurden der Mode der Zeit entsprechend Vorbauten (Utluchten) vor die Fenster neben dem Eingangsportal gesetzt und zwar zweigeschossige.   Die Giebelfassade wird von 13 Terrakotta-Medaillons mit Tausteinumrandung geziert, die die Portraits von Männern und Frauen zeigen. Dies sind Nachbildungen, die verbliebenen 7 Originale liegen im Museum Lüneburg.

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Am Sande 53
Am Sande 53

Der gotische Staffelgiebel wurde um 1400 errichtet und ist der älteste erhaltene Giebel der Stadt. Er ist ein Beispiel dafür, wie es einst auf dem Sand ausgesehen hat. Der rechte Staffel des Giebels wurde im 16. Jh. mit Tausteinen ausgebessert. Ende des 19. Jh. befand sich eine Wäschefabrik darin Vor dem Haus stand ein großer Zierbrunnen.

 

 

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Dahlenburger Landstraße 102
Dahlenburger Landstraße 102

1906 wurde der "Gasthof zur Krone" (heute Brauhaus Nolte) eröffnet. Neben der Wirtschaft gab es auch einen Ausspann zum Pferdewechseln, einige Fremdenzimmer, ab 1908 eine Kegelbahn und ab 1928 einen Festsaal, der in den 1950er Jahren als Kino diente. 1993 wurde eine Brauerei eröffnet und 1999 eine Brennerei, Fremdenzimmer werden in Ferienwohnungen umgebaut. Heute finden hier gemütliche musikalische Events statt. Gelegentlich sieht man in der Stadt den hauseigenen Bierwagen.

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Im Iflok 4
Im Iflok 4

Dieses alte Fachwerkhaus wurde 1475 als Speicher gebaut und über die Jahrhunderte immer als solcher genutzt. Die unterschiedlichsten Stoffe waren hier eingelagert. Eine Toreinfahrt für Pferdewagen ermöglichte ein bequemes Verladen der Waren. 

Der ALA kaufte das Haus 1992 und restaurierte es um es danach selbst zu nutzen.

Im Inneren befindet sich der reiche Kostümfundus mit nachgenähter mittelalterlicher Kleidung, die bei diversen Veranstaltungen getragen wird. Auch die erforderlichen Marktstände und Gerätschaften hierfür finden hier ihren Platz. Ansonsten ist hier die Schatzkammer: ein Zwischenlager für alte Baumaterialien. Wenn irgendwo ein historisches Gebäude abgerissen werden muss, rettet der ALA noch brauchbare Details, um sie später in einem Restaurationsprojekt wieder einzubauen. So finden Dekorationssteine, Fenster, Holzbalken, Haustüren, Treppen und vieles mehr ihre würdevolle Wiederverwendung.


Grapengießer Straße 11
Grapengießer Straße 11

 

An der ursprünglich einzigen Verbindungsstraße zwischen den beiden Ursiedlungen am Kalkberg und der Ilmenaubrücke hatten sich viele Handwerker, vorwiegend Grapengießer (sie stellten die wichtigen dreibeinigen Kochtöpfe her), angesiedelt. Mitten unter ihnen entstand um 1500 dieses Brau- und Schankhaus. Bis heute ist es eine Schankwirtschaft geblieben, nur gebraut wird hier schon lange nicht mehr. Das Äußere des Hauses wurde mit den wechselnden Besitzern stark verändert, aber innen ist noch viel Altes.

Große Bäckerstraße 20, Zollhaus
Große Bäckerstraße 20, Zollhaus

 

Der Platz am Sande war der Handelsplatz für auswärtige Kaufleute. In der nahen Großen Bäckerstraße befand sich von 1358 bis 1750 das Zollhaus. Hier hatte der herzogliche, später kurfürstliche und dann königliche Zöllner seine Amtsräume, von wo aus er den Transitzoll für den jeweiligen Landesherren erhob. Im Obergeschoss war die Wohnung für den Beamten und seine Familie.  Die unmittelbar neben dem Haus verlaufende Gasse heißt noch heute: Zollstraße. Das Haus an der Fußgängerzone wird heute vom Einzelhandel genutzt.


Garlopstraße 2
Garlopstraße 2

Das Bürgermeisterhaus wurde 1914-15, also während dem Ersten Weltkrieg, erbaut. Es sollte ein repräsentatives Domizil für den amtierenden Bürgermeister sein. Und tatsächlich: es macht was her, und es haben einige Bürgermeister hier gewohnt. Von hier aus war es ganz nah ins Rathaus - dank der neuen Brücke über den Liebesgrund und durch den alten Bardowicker Wall. Später behaupteten böse Zungen die Brücke sei extra für den Bürgermeister gebaut worden. Aber das ist falsch, denn als das Haus geplant wurde war die Brücke schon da.


Münzstraße 3
Münzstraße 3

Weinlagerhaus von 1865, Im Inneren befindet sich ein Backsteingewölbe aus böhmischen Kappen auf gusseisernen Rohrstützen im hannoverischen Rundbogenstil.

 

 


Heiligengeiststraße 43
Heiligengeiststraße 43

Bereits im Jahre 1540 wird dieses Gebäude erstmals als Brauhaus genannt und ca. 200 Jahre lang als solches genutzt. Nach einem Besitzerwechsel 1754 entstand hier eine Wein- und Spirituosenhandlung, die bis 1972 bestand. Seit 1997 ist es wieder ein Brauhaus, nämlich eine Gasthausbrauerei, die die Biere für den Ausschank im Mälzer Brau- und Tafelhaus selbst braut.

 

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Heiligengeiststraße 39-41
Heiligengeiststraße 39-41

Die größte und traditionsreichste Brauerei war die Lüneburger Kronen-Brauerei in der Heiligengeiststraße. Das Stammhaus wurde 1485 erbaut und im Laufe der Jahre durch Nachbargebäude erweitert. Die jeweiligen Besitzer erwiesen gutes Geschick im Erhalt der Gebäude als auch der zeitgemäßen Anpassung der technischen Anlagen. Sehr bekannte Biere wie das Lüneburger Kronen-Pilsener und das Moravia Pilsener kamen aus dieser Brauerei. 1974 übernahm die Holsten-Brauerei  den gesamten Komplex. Seit etlichen Jahren wird hier kein Bier mehr gebraut, der Restaurationsbetrieb aber geht weiter. Im ehemaligen Sudhaus der Kronenbrauerei befindet sich heute das norddeutsche Brauereimuseum.

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Am Stintmarkt 7
Am Stintmarkt 7

Während der Lüneburger Befreiungskriege in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam es zu heftigen Kämpfen am Altenbrückertor und am Lünertor. Die Bewohner des Wasserviertels leisteten besonders heftigen Widerstand. Dieses Haus trägt heute noch Spuren aus dieser Zeit (1813). Eine Kanonenkugel steckt noch immer im Balken über dem rechten großen Fenster.

Kanonenkugel im Holz
Kanonenkugel im Holz

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Lüner Damm 12
Lüner Damm 12

Herbergsverein Wohnen und Leben eV.

 

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Lünertorstraße 21
Lünertorstraße 21

Das "Königlich Preußische Hauptsteueramt" steht bezeichnenderweise direkt neben dem Alten Kaufhaus. Es wurde 1574 erbaut; die Sandsteinelemente der kunstvollen Fassade entstammen holländischem Einfluß und sind für Lüneburg eher ungewöhnlich. In der jüngeren Vergangenheit arbeitete hier das Staatshochbauamt. Heute befinden sich diverse Büros in dem Gebäude.

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Auf dem Kauf 9
Auf dem Kauf 9

Baubeginn war ca. 1355, aber noch unfertig wurde es 1356 an das Kloster Lüne verkauft. Da das Kloster selbst außerhalb der Stadtmauer lag, brauchten die Klosterschwestern und andere kirchlichen Würdenträger eine Unterkunft, wenn sie in der Stadt weilten oder wenn sie in unruhigen Zeiten mehr Sicherheit brauchten. Das Hauptgebäude, das "lünische Haus", wurde bis 1361 fertig gestellt.  Mehrere Nebengebäude kamen später hinzu, so zum Beispiel eine überbaute Durchfahrt zum Innenhof. Der viergeschossige Dachboden und das oberste Stockwerk diente sehr wahrscheinlich als Lagerraum für diverse Güter des Klosters; zum Teil noch vorhandene Ladeluken und ein Lastkran lassen dies zumindest vermuten.  Nach umfassender Renovierung bietet der "Lüner Hof" seit 1988 44 alten Menschen eine betreute Unterkunft .

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Am Berge 5
Am Berge 5

Die Mönche des Prämonstratenserklosters "Hilgendale" (später "Heiligenthal") ließen dieses zweigeschossige gotische Giebelfachwerkhaus zwischen 1450-1470 in der Nähe des Klosters errichten. Hier fanden weltliche Gäste des Klosters eine Unterkunft. Mit seinen zahlreichen Spitzbogenblenden und gekuppelten Nischen ist es ein echtes Schmuckstück seiner Zeit. Im Inneren ist noch eine alte Holzbalkendecke erhalten. Um 1857 übernahm ein Kornhändler und Bierbrauer das Gebäude und richtete darin einen Bierausschank und Fremdenzimmer ein. Seitdem beherbergt das Haus ein Hotel.

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Bardowicker Straße 3
Bardowicker Straße 3

Viel ist nicht mehr übrig vom "Hölzernen Herrgott". Das spitzbogige Eingangsportal und der mit Taustein reich verzierte fünfteilige Staffelgiebel sind heute leider nicht mehr vorhanden. Auch der imposante Treppenaufgang ins Erdgeschoss fehlt; heute ist der Eingang tiefer gelegt und den Keller erreicht man durch das Innere des Hauses. 

Im Sommer 1863 wurde der Giebel völlig abgetragen und durch einen neuen ersetzt. Auch die Fassade wurde verändert. Dabei verwendete man den damals modischen gelben Backstein, der noch heute das Aussehen bestimmt. Eigentlich ist nur die Silhouette erhalten geblieben.

 

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Egersdorffstraße 1a
Egersdorffstraße 1a

Als 1437 "Am Windberg" ein altes Gebäude abgebrochen wurde, kaufte der Rat der Stadt dieses Grundstück. Es wurde ein geräumiges Haus mit vornehmer Ausstattung errichtet. Das Haus diente dem jeweiligen Ratssyndikus (Rechtsvertreter) des Rates, als Wohnung und Dienstort. Über 300 Jahre residierten hier nur Juristen. Erst ab der Mitte des 18. Jahrhunderts konnten auch andere Bürger der Stadt, die sich um ihre Mitmenschen verdient gemacht hatten, hier wohnen.   Das Gebäude steht genau auf der Abbruchkante des Senkungsgebietes, der endgültige Abbruch wurde mehrmals erwogen. Seit 2006 steht das Gebäude leer, soll zur Zeit wieder mal saniert werden.

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Katzenstraße
Katzenstraße

Hier befand sich von 1967 bis Oktober 2012  die Lüneburger Musikschule.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Lünertorstraße 17a
Lünertorstraße 17a

Auf dem Weg vom Bahnhof ins Wasserviertel führt der Weg zwischen zwei großen Villen hindurch. 

Die Rechte ist die Crato Villa. Johann Friedrich Crato, einer der bekanntesten Lüneburger Bürger seiner Zeit, kaiserlicher Weinhändler und Präsident der Industrie- und Handelskammer, ließ diese Villa 1879 für sich als Wohnsitz bauen. 

Er konnte sie nicht mehr bewohnen, denn er starb während der Bauzeit. Sein Sohn Ernst Crato übernahm sowohl die Villa wie auch den Weinhandel.  Nach mehrmaligem Besitzerwechsel gehört die Villa nun zu einer Lüneburger Hotel-Holding, wurde liebevoll restauriert und steht für Konferenzen, Seminare und Feste zur Verfügung.

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