Was hat der Hamburger Michel mit Lüneburg zu tun? Im diesjährigen 500. Luther-Jahr hat die Michaelis-Stiftung in Hamburg die Welt eingeladen, sich an der Aktion "Salz der Erde" zu beteiligen.
Am 31. Oktober 1517 schlug Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg. 2017 jährt sich dieses Ereignis zum 500sten Mal. Das, was im 16. Jahrhundert von Wittenberg ausging, veränderte Deutschland, Europa und die Welt. Dieses besondere Jubiläum erinnert daran, welche Rolle die Reformation bei der Entstehung der Moderne gespielt hat und wird deshalb - anders als alle bisherigen Jubiläen - in globaler Gemeinschaft gefeiert. Internationale Aktionen wie Wanderausstellungen, Kongresse, Chorreisen und viele regionale Projekte zeugen von der weltweiten Bedeutung des Jubiläums.
Zu Pfingsten 2017 hat die Sankt Michaelis-Stiftung des Hamburger "Michels" die Welt mit großem Erfolg eingeladen, sich an der Aktion "Salz der Erde" zu beteiligen und Salzspenden aus aller Welt zu schicken.
Eine Auflistung vieler Spender finden Sie unter:
http://www.michel-stiftung.de/salz-aus-aller-welt/
Die Hansestadt Lüneburg, die zu Luthers Zeiten schon sehr viel Geld mit dem Salz verdiente und ihrer Blütezeit entgegen ging, schloss sich 1530 der Reformation an.
Gerne kam die Stadt Lüneburg, speziell das Salzmuseum und der ALA dieser Einladung nach.
Extra zum Anlass der Salzspenden-Aktion der Stiftung St. Michaelis wurde in einer nachgebauten Siedehütte in einer großen Sud-Pfanne auf einem Lehmofen der Salzwerkstatt im Salzmuseum 500 Pfund Salz gesiedet.
Dieses Salz wurde in einer öffentlichen Aktion von mittelalterlich gekleideten Menschen mit dem historischen "Alten Kran" auf den Salzewer "De Sulte", einem Nachbau eines mittelalterlichen Frachtkahns, verladen.
Der Ewer fuhr anschließend auf der Ilmenau bis zum Lüneburger Klärwerk, wo er mit einem Autokran aus dem Wasser auf einen Tieflader gehoben wurde. Normalerweise könnte man auf dem Fluss bis zur Elbe fahren, aber zu diesem Zeitpunkt war das nicht möglich wegen Bauarbeiten.
Der Tieflader brachte das Schiff zum Hafen, wo es im Elbe-Seitenkanal wieder zu Wasser gelassen wurde. Durch das Schiffshebewerk Scharnebeck nahm es seine Fahrt auf. Kanal - Elbe - Schleuse Geesthacht und schließlich Ankunft im Hamburger Hafen - ein wahrlich stilechter Transport.
Im Hamburg wurde das Salz zum "Michel" gebracht und vor dem Altar mit all den anderen Salzspenden zu einem Berg aufgeschüttet. Später hat man das Salz in kleine Säckchen abgefüllt und als Spendenaktion verkauft.